Das Staatssekretariat für Wirtschaft verkauft seinen Anteil am responsAbility Global Microfinance Fund

Bern, 27.06.2006 - Wie lassen sich in Entwicklungsländern private Investitionen generieren? Das SECO gibt bei der Mikrofinanz ein Beispiel Der responsAbility Global Microfinance Fund (rGMF), ein Fonds für Kleinstkredite, wurde in Zusammenarbeit mit responsAbility, einer privaten Schweizer Investitionsplattform mit sozialer Ausrichtung, lanciert. Der Fonds ist heute finanziell unabhängig. Der Erlös aus dem Verkauf des Anteils wird in ähnliche Projekte reinvestiert.

Mit einer Initialinvestition von 3 Millionen Dollar hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) dem rGMF gemeinsam mit anderen Privatanlegern, darunter den Raiffeisenbanken, der Credit Suisse, der Swiss Re und der Baumann & Cie., ermöglicht, über 60 Millionen Dollar bei Privatinvestoren aufzubringen. Jean-Daniel Gerber, Staatssekretär für Wirtschaft, freut sich über den Erfolg und geht davon aus, «dass das SECO dank dieser Initialfinanzierung eine starke Vorbildwirkung für die schweizerischen Privatanleger hatte, indem es dazu beitrug, ein auf Mikrofinanzierung spezialisiertes Finanzinstrument auf den Markt zu bringen».


Der im November 2003 gegründete Fonds, der von der Credit Suisse verwaltet wird, ist inzwischen finanziell unabhängig und erfüllt damit die Ziele, die sich das SECO bei seiner Lancierung gesetzt hat. rGMF bewilligt langfristige Finanzmittel an Mikrofinanzinstitutionen, die in Entwicklungsländern tätig sind, und erlaubt diesen, ihre Tätigkeit solide und nachhaltig auszubauen. Der Fonds erreicht weltweit etwa hundert Mikrofinanzinstitutionen, die damit nahezu 70 000 Kleinunternehmen beim Aufbau der wirtschaftlichen Tätigkeit und der Sicherung von Arbeitsplätzen unterstützen, insbesondere in Afrika, Lateinamerika und Zentralasien. Für Klaus Tischhauser, Geschäftsführer von responsAbility, ist «eine Investition in die Tausenden Kleinunternehmen, die selbständig werden, eine Investition in Stabilität und Wohlstand, von der wir alle profitieren».


Schätzungen gehen davon aus, dass in Ländern des Südens 80 Prozent der Wirtschaftsstruktur aus Kleinstunternehmen besteht, die als wichtigster Arbeitgeber und Haupteinnahmequelle der lokalen Bevölkerung fungieren. Durch ihre Anzahl und ihre beachtliche Wertschöpfung tragen die Kleinstunternehmen direkt zur Förderung eines beständigen, nachhaltigen Wachstums in Entwicklungsländern bei. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Armutsbekämpfung, einer zentralen Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit des SECO. Mit diesen Fonds schaffen private und institutionelle Investoren sozialen Mehrwert und verfügen gleichzeitig über eine neue Anlagemöglichkeit. Damit ist ein erster Schritt zur Aufnahme dauerhafter Beziehungen zwischen den internationalen Finanzmärkten und der Mikrofinanz getan. Das SECO als öffentlicher Investor motiviert auf diesem Weg Privatinvestoren, eine Schlüsselrolle für die Entwicklung zu spielen. Pierin Vincenz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Gruppe, ist der Ansicht, «dass das SECO dazu beigetragen hat, die Mikrofinanz als innovatives Konzept mit sozialer Komponente auf den schweizerischen Finanzmarkt zu bringen. Dank SECO erschien das mit der Mikrofinanz verbundene Risiko attraktiv, was das Vertrauen der Kunden und Anleger gestärkt hat».


Der Rückzug der Gelder durch das SECO bedeutet nicht das Ende des Engagements in der Mikrofinanz: Der Verkaufserlös kann in ähnliche Projekte reinvestiert werden. Das SECO investiert jedes Jahr rund 30 Millionen Schweizer Franken in Projekte, die Klein- und Mittelbetrieben in Entwicklungs- und Transitionsländern langfristig Kapital gewähren.

Bern, 27. Juni 2006

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