Chef der Armee: Die Reform der Schweizer Armee ist gelungen

Bern, 08.06.2006 - Im Jahr drei ihrer Umsetzung seien die Anfangsschwierigkeiten der Schweizer Armee überwunden, stellte der Chef der Armee, Korpskommandant Christophe Keckeis, am Kaderrapport des Bereichs Verteidigung vor rund 650 zivilen und militärischen Kadern fest. Die Armee habe alle ihr zugewiesenen Aufträge zur Zufriedenheit aller Partner erfüllen können. Rekrutierung und Durchdienermodell seien zudem eigentliche Erfolgsgeschichten geworden. Bei Rekrutierung und Ausbildung konnte zudem eine massive Qualitätssteigerung erzielt werden.

Viel Positives
Die Armee sei in vielen Bereichen in einer Konsolidierungsphase. Die Führungsstrukturen hätten sich bewährt, die Bestandessituation habe sich beruhigt und im Bereich Personelles seien massive Verbesserungen erzielt worden. In einigen wenigen Bereichen wie dem Budget müssten auf Grund der veränderten Rahmenbedingungen Anpassungen vorgenommen werden, führte Korpskommandant Keckeis weiter aus. Erfreut stellte er fest, dass die Unterstützung der Armee durch die Schweizer Bevölkerung und ihr Vertrauen in die Armee messbar gestiegen seien. Auch der erfolgreiche Auftritt an der Luzerner LUGA habe dazu beigetragen.

Vertrauen schaffen durch offene, zeitgerechte Kommunikation mit den Mitarbeitern
Der Chef der Armee forderte seine Kader auf, die getroffenen Entscheide der Armeeführung und der übergeordneten Stellen intern noch besser mitzutragen und zu kommunizieren. Er erinnerte die Anwesenden an die Führungsgrundsätze und die Tatsache, dass ein Vorgesetzter seine Führungsrolle im Sinne der menschenorientierten Führung immer wieder kritisch hinterfragen sollte.

Neue Konzepte beim Berufspersonal
Mit einem neuen, dreistufigen Konzept soll der künftige Bedarf an Berufsoffizieren ergänzt und der Bestand erhalten werden, um so die angespannte Situation an der Ausbildungsfront aufzufangen. Junge Leutnants mit Maturitätsabschluss können mit dem Bachelor-Studiengang an der Militärakademie (MILAK) direkt ein konkurrenzfähiges Erststudium absolvieren. Leutnants mit Berufsmaturität werden unterstützt, um ebenfalls eine Zulassung zum Bachelor-Studiengang zu erreichen. Offiziere mit Berufslehre erhalten von 2007 bis 2010 die Möglichkeit, sich zum Berufsoffizier ausbilden zu lassen. Neu kann der Eintritt in die Berufsunteroffiziersschule (BUSA) bereits als Wachtmeister erfolgen, und ab 2007 wird die Ausbildung an der BUSA mit einer eidgenössisch anerkannten Berufsprüfung abgeschlossen.
Weiter bekräftigte der Chef der Armee vor dem anwesenden Berufspersonal sein Ziel, bei den Diskussionen um die neuen Pensionierungsregelungen an der gegenwärtig geltenden Bestimmung festzuhalten. Berufsmilitärs werden heute in der Regel mit 58 Jahren pensioniert, höhere Stabsoffiziere mit 62 Jahren.

Roger Blum: Skandalisieren die Medien die Armee?
Vorgängig zum Referat von Korpskommandant Keckeis beleuchtete Prof. Dr. Roger Blum vom Institut für Medienwissenschaften der Universität Bern die oft festgestellte Skandalisierung der Armee durch die Medien. Hauptgrund für diese Wahrnehmung sei der Wandel von Gesellschaft, Bedrohungslage, Armee und der Medien selbst. Mittels aktiver Information, minimaler Geheimniskrämerei, kompetenter Auskünfte und Intervention bei groben Sachfehlern könne die Armee diesem Wandel gerecht werden, meinte Professor Blum.


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