Internationales Symposium zur allgemeinen Budgethilfe
Bern, 06.06.2006 - Neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit Welchen Beitrag leistet die Budgethilfe zu Wachstum und Armutsbekämpfung? Unter welchen Bedingungen kommt Budgethilfe am besten zum Tragen? Solche und weitere Fragen werden am 29.06.2006 am internationalen Symposium «Neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit» im Berner Kursaal diskutiert. Veranstalter ist das Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO).
Die allgemeine Budgethilfe ist ein relativ neues Instrument der Entwicklungszusammenarbeit: Ausgewählte Partnerländer, die ihr Engagement für Wachstum und Armutsbekämpfung unter Beweis gestellt haben, werden durch direkte Beiträge an das staatliche Budget in die Lage versetzt, ihre Kernaufgaben wirksam und kosteneffizient wahrzunehmen – beispielsweise im Bildungs- und Gesundheitswesen. Das SECO ist in Mosambik, Tansania, Burkina Faso, Ghana und Nicaragua mit dem Instrument der Budgethilfe aktiv.
Im Gegensatz zu traditionellen makroökonomischen Finanzierungshilfen (z.B. Zahlungsbilanzhilfe), stützt sich die Budgethilfe auf nationale Armutsbekämpfungsstrategien und den nationale Budgetzyklus. Ausserdem hängt die Auszahlung der Budgethilfe davon ab, dass die in einem Politikdialog mit der Regierung ausgehandelten Reformziele erreicht werden.
Diese Form der Budgethilfe, auch partnerschaftliche Budgethilfe genannt, wurde im Rahmen des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der OECD evaluiert. Die Studie, die im Mai 2006 veröffentlicht wurde, kommt zum Schluss, dass die Budgethilfe in den Partnerländern die Rahmenbedingungen für Wachstum (u.a. Makrostabilität) positiv beeinflussen, das Management der öffentlichen Finanzen spürbar verbessert, den Ausbau von Basisdienstleistungen ermöglicht, einen positiven Beitrag an die Harmonisierungsagenda leistet und schliesslich auch die Umsetzung der nationalen Armutsbekämpfungsstrategien stärkt. Die Budgethilfe ist Risiken der Regierungsführung in ähnlichem Masse unterworfen wie andere Kooperationsinstrumente. Die identifizierten Risiken können mit dem Instrument der Budgethilfe jedoch gezielt angegangen werden.
Die Ergebnisse der DAC-Evaluation bilden die Grundlage für das Symposium «Neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit: Budgethilfe als effektiver Beitrag an die Millenniums-Entwicklungsziele?».
Das SECO bringt dazu Praktikerinnen und Praktiker, Expertinnen und Experten aus verschiedenen Regionen der Welt zusammen, die brennende Fragen rund um die Budgethilfe auch anhand konkreter Beispiele aus der Praxis diskutieren werden.
Rednerinnen sind unter anderem Zakia H. Meghji, Finanzministerin von Tansania, und Eveline Herfkens, leitende Koordinatorin der UN-Kampagne zu den Millenniums-Entwicklungszielen.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind willkommen und können sich online anmelden.
Bern, 6. Juni 2006
Staatssekretariat für Wirtschaft
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Lukas Schneller
Projektmanager Makroökonomische Unterstützung
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